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14.01.2017 TV Aesch

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Huus-Bsuech - Heimat- und Theaterobe

Die Dorfbühni Aesch weiss auch 2017 das Publikum bestens zu unterhalten. Mit dem Lustspiel «Huus- Bsuech» schöpft Regisseurin Rosmarie Studer das Potenzial ihrer Truppe optimal aus.
Der Heimat- und Theaterobe fand an den Wochenenden vom 14./15. und 20./21./22. Januar statt.

Bericht des Wochenblatts für das Birseck und Dorneck vom 19. Januar 2017

Aufreibende Verwechslungen

Das Publikum im katholischen Pfarreisaal lauschte am Sonntagnachmittag 15.1. erst dem Trachtenchor unter Leitung von Barbara Hahn. Er bot ein Programm zum Thema «I wünsche dir», das gemäss Martin Studer, dem Präsidenten des Trachtenvereins Aesch, den positiven Seiten des Lebens gewidmet ist. Besonders das anspruchsvolle «Ave-Glöcklein» mit seinem schönen Solo-Part wusste allseits zu gefallen. Nach sechs Liedern schloss sich der Vorhang, um anschliessend für das Lustspiel «Huus-Bsuech» wieder aufzugehen.

Das Stück in drei Akten von Wolfgang Binder wurde von Erwin Britschgi in eine Dialekt-fassung gebracht. Die Verwechslungskomödie wird selten gespielt. Aufgrund des Fehlens eines männlichen Mimen wurde eine Hauptrolle von Rosmarie Studer kurzerhand in einen weiblichen Part umgewandelt. Da diese Rolle mit der Vollblutdarstellerin Karin Buchwalder besetzt wurde, konnte das Stück nur gewinnen.

Haarsträubende Missverständnisse
Nach einem feuchtfröhlichen Herrenabend erwachen Andreas Luck (Roland Anklin) und sein Freund Urs Beer (Gerry Borer) völlig verkatert. Urs Beer serviert Frau Dr. Katharina Bromberg (Karin Buchwalder) einige Notlügen, die zur Folge haben, dass die Chefin sämtliche Menschen ausser ihrem Untergebenen Luck auf der Bühne für andere hält, als sie sind. Plötzlich wird die hochschwangere Nachbarin Fabienne Keusch (Sibylle Emmenegger) für Lucks Frau ausgegeben, was wiederum die wirkliche Gemahlin Christine (Jasmin Emmenegger) in Rage bringt, die eine ungeheuerliche Intrige wittert. Die Eltern von Andreas Luck (Monique Stalder und Guido Schmed) werden von Lucks Chefin ebenfalls falsch eingeschätzt. Als dann noch die raubeinige Nachbarin (Rosette Ritter) wie auch Fabienne Keuschs Mutter (Christa Jörg) für die sehnlichst erwartete Hebamme gehalten werden, ist das Tohuwabohu im Hause Luck perfekt. Der Ausgang des Stücks soll nicht verraten werden.

Homogenes Ensemble
Roland Anklin und Gerry Borer brillieren als komisches Freundesduo und auch Karin Buchwalder gehört einmal mehr zu den Publikumslieblingen. Jasmin Emmenegger als eifersüchtige Frau von Andreas Luck hat sich seit ihrem Debüt im letzten Jahr schau-spielerisch spürbar gesteigert, wie auch Rosette Ritter sich in der Rolle als misslaunige Nachbarin besser entfalten kann als in der Vorjahresrolle. Sibylle Emmenegger als hochschwangere Fabienne spielt glaubhaft die genervte Tochter ihrer Mutter, deren Fürsorglichkeit und Schwerhörigkeit von Christa Jörg ebenfalls plausibel verkörpert wird. Schliesslich punktet Guido Schmed als Vater Luck mit seinen trockenen Sprüchen und Monique Stalder verleiht Lydia Luck die nötige Portion Strenge und Pedanterie. Für alle Liebhaber temporeicher Komödien gilt: Unbedingt ansehen!

Thomas Brunnschweiler, Wochenblatt Birseck / Dorneck
Fotos: TV Aesch