Berichte

01.05.2005 TG Muttenz

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Der Mai ist eingesungen und getanzt

Wenn das kein ideales Zusammentreffen war: Der Kalender wollte es, dass der erste Mai-Sonntag mit dem 1. Mai zusammenfiel, und passend dazu hielt das warme Frühlingswetter Einzug. Einen besseren Rahmen für das Maitanzen und -singen der Trachtengruppe Muttenz hätte es kaum geben können. Der "Frühlingsgruss", den die Singgruppe mit ihrem ersten Liedbeitrag dem erwartungsfrohen Publikum entbot - er war lebendige Realität.

Eingeleitet wurde das diesjährige Tanzen und Musizieren unterm Maibaum durch ein ganz spezielles Stücklein. Die Ländlerkapelle Wartenberg, welche die Auftritte der Tanzpaare musikalisch begleitete, spielte zur Eröffnung die Eigenkomposition "Trachtegruppe" - ein Marsch, den sie (wie leicht zu erraten ist) dem veranstaltenden Verein widmete. Zu den nachfolgenden Stücken traten dann die Tänzerinnen und Tänzer in Aktion. Es bot ein frisches Bild, wie munter zu den lüpfigen Melodien der Ländlerkapelle die Tanzbeine gehoben und geschwungen wurden. Dabei ist die Trachtengruppe auch stets für spezielle Einlagen zu haben. Sei es der Vokaleinsatz von Präsident Urs Nyffeler oder das Ritschratsch von Ernst Gerber, dem Mann für besondere Instrumentalbegleitungen - die Gags verfehlten ihre Wirkung nicht.

Ein ganz spezielles Datum war dieser 1. Mai mit Sicherheit für Andreas Domnick, den neuen Dirigenten der Singgruppe. Für ihn handelte es sich um den ersten öffentlichen Auftritt mit seinen Sängerinnen, welche laut Urs Nyffeler die Probenarbeit mit ihm sehr schätzen. Die in den Singstunden herrschende Harmonie übertrug sich hörbar auf die Liedvorträge des Chors. Sanft und reich an feinen Zwischentönen schwebte der Gesang über den sonnigen Dorfplatz, beschwor textlich den angebrochenen Frühling und verabschiedete endgültig das Schneeglöcklein. Während den Gesangsauftritten waren Trachtenfrauen und Kinder mit ihren Körbchen unterwegs, um das Publikum als weitere Aufmerksamkeit mit selbst gebackenen Gutzi zu erfreuen.

Das gemeinsam mit den Zuschauerinnen und Zuschauern gesungene Baselbieterlied leitete nahtlos zum obligaten Höhepunkt des Anlasses über: den Tänzen mit den Bändern des Maibaums. Nach letzten Absprachen griffen sich die Herren die roten und die Damen die weissen Bänder, und es konnte losgehen. Von sicherer Hand wurden in zahlreichen Drehungen und Wendungen die feineren und gröberen Geflechte eingefädelt, die einen beim Zusehen jedes Mal wieder in Erstaunen versetzen. Nach dem einstündigen Programm verlagerte sich das Geschehen schliesslich vor das Bauernhausmuseum ins Oberdorf, wo die unermüdlichen Geister im Hintergrund schon einen Apéro bereitgestellt hatten.

Reto Wehrli, Muttenzer Anzeiger