Dieses Jahr fand der Tag der Tracht der Kantonalen Trachtenvereinigung im besonderen Rahmen vom Hanneli Fest vor dem Kantonsmuseum in Liestal statt. Nach einer längeren und in der Endphase sehr intensiven Vorbereitung, trafen sich um 10:00 Uhr die Musikanten der OLK und die Tanzenden der Gruppe Siibetupf zum Eintanzen. Hier wurden die letzten Änderungen im Ablauf besprochen und beim Eintanzen auch gleich umgesetzt. Es war toll, mit so einer flexiblen Crew, die auch für Neues offen war (Musik und Tanzende) zu arbeiten. Zur Entspannung vor dem Auftritt durften wir alle anschliessend das Hanneli Konzert in der Stadtkirche von Liestal geniessen. Die Musik nahm uns mit auf eine Zeitreise und die projizierten Fotos liessen uns in vergangene Zeiten eintauchen.
Vor den ersten Tanzschritten verhandelte Jakob Frey, stellvertretend für den von Hanny Christen beschriebenen Grossvater, mit dem Kapellmeister Urs Mangold über die Gage. Wie damals kostete eine Tanzrunde 1 Franken. Musizierend wurden alle Tanzlustigen abgeholt. Laut Hanny Christen gingen die Musikanten musizierend «s’ Dorf duruf» um die Tanzveranstaltung anzukündigen und auf dem Rückweg, gesellte sich ein Paar nach dem anderen zur Gesellschaft. War bei einem Haus das Paar noch nicht parat, hätten sie gewartet und gespielt. Wir starteten unsere Aufführung mit dem Tanz «Babeligrytte Rheinländer» beginnend auf einer Reihe. Wir tanzten weiter die «Alte Baselbieter Mazurka». Um diesen Tanz aufzuschreiben, reiste Hanny Christen damals zu Felbers – ins Schwarzbubenland nach Nunnigen ausgewanderten Baselbietern. «Hau dr Chatz dr Schwanz» ab und den «Walzer aus der Rosezyt».
Für die Verpflegung sorgte die TG Riehen/Bettingen mit Grill- und Getränkestand sowie einem gluschtigen Dessertbuffet mit allerlei Selbstgebackenem.
Wer anschliessend noch durch die Ausstellung im Museum lief, durfte mit Sicherheit feststellen, dass sich da noch ein weiterer Besuch lohnen wird.
Wir starteten die zweite Auftrittsrunde mit «Im Tannenwald ist Holzaktion». Auch dieser Tanz startete arrangiert auf zwei Reihen. Beim «Liseli Walzer» hat Ueli Siegenthaler symbolisch für den Tanzmeister die Tanzkommandos gegeben. Bei der «Anna Mazurka» tanzten Astrid und Jakob als Grosseltern zum ersten Teil ganz alleine über die Bühne. Hat Hanny Christen doch festgehalten, dass «Wenn der Grossvatter mit der Grossmueter tanzt het, heb niemer anders dörfe tanze, säge si mir z’ Langebrugg». Mit dem letzten Tanz «Galopp zum Grass us» verliessen wir mit einer Farandole zum letzten A-Teil die Bühne.
Der Aufwand und die Mühen der insgesamt 8 Proben zu Vorbereitung haben sich gelohnt: Wir haben dem Publikum zwei abwechslungsreiche Auftritte darbieten können. Ohne Änderungen an Schrittfolgen und Tanzfassungen wurden die überlieferten Tänze bühnengerecht arrangiert.
Legende zu den Fotos:
1 Urs Mangold holt die Tanzfreudigen ab
2 Babeligrytte auf zwei Reihen
3 Absatz-Spitze-Wechselschritt eine oft von Hanny Christen beschriebene beliebte Schrittfolge
4 Walzer us der Rosezyt mit weissen Strümpfen wie zu alten Zeiten üblich
5 Im Tannewald isch Holzaktion auf zwei Reihen
6 Liseli Walzer über die Schultern der OLK
7 Galopp zum Gras us
8 Ab der Bühne mit einer Farandole
9 Volkstanzgruppe Siibetupf und OLK
10 Am Verpflegungsstand
Bericht: Sarah & Michael Berger-Bolzli
Fotos: Andrea Weber, Tosca Siegenthaler
