Schon vor dem angezeigten Nachtessen füllte sich der Saal vom Katholischen Pfarreiheim in Liestal mit Trachtenleuten aus dem ganzen Kanton. Dies erweckte den Eindruck nach einem echten Bedürfnis sich wieder einmal zu treffen und Geselligkeit zu pflegen. Die gastgebende Ortsgruppe Liestal organisierte den Abend bestens, was sich auch auf das ungezwungene Treiben ausstrahlte.

Traditionsgemäss eröffnete die Oberbaselbieter Ländlerkapelle OLK den Bot pünktlich um 20:00 Uhr. Erst richtig still wurde es im Saal, als der Frauenchor der Trachtengruppe Liestal den ` Swing the prelude ` aus einer Eurovision Sendung zum Besten gab. Eigentlich waren dann die Tanzgruppe Liestal an der Reihe. Doch Stadtrat D. Muri überbrachte dazwischen die Grüsse aus der Stadtregierung Liestal. Dieser lobte in seinen Ausführungen die Tradition und das Brauchtum des Trachtenwesens. Waren es seine diesbezüglichen Erinnerungen an seine Jugendzeit, dass er spontan die Kosten des Kuchenbuffets privat übernahm? Den Kaffee dazu offerierte hingegen die Stadtregierung. Anschliessend zeigte uns die Tanzgruppe einen neuen Volkstanz mit dem Namen `Apéro riche`.

Susi Gasser führte uns dann zügig durch die Geschäfte der obligatorischen Traktandenliste. Auch in unserem Kanton ist der Mitgliederschwund bedenklich. Immerhin halten noch über 170 Trachtenleute das Singen und das Tanzen mit Überzeugung aufrecht. Joris Mohler von der Trachtengruppe Sissach übernimmt das Kassenwesen von Myriam Girod nach ihrer 21-jährigen Tätigkeit und Marianne Gysin das Präsidium der Trachtenkommission von Eveline Meier nach ihrer 13-jährigen Leitfunktion. Der bestehende Vorstand stellte sich dankbarerweise für die nächste Amtsperiode wieder zur Verfügung, was ihm einen grossen Applaus bescherte. Ein Wiedersehen in dieser Form ist auf den 17. November 2023 in Gelterkinden geplant. Zum Abschluss gab die Versammlung das Baselbieter Lied zu Besten.

Zu den bekannten Volkstanzmelodien der OLK wurde rege das Tanzbein geschwungen, bei Gratiskaffee und Kuchen das Beisammensein gepflegt, und so vergingen die kurzweiligen Stunden bis zur vorgerückten Mitternacht. Und wer weiss, ist das Eine oder das Andere irgendwo noch hängen geblieben.

Text: Jakob Frey
Bilder: Andrea Weber