Berichte

02.08. - 06.08.2018 TG Muttenz

|   Berichte 2018

Reise ans Volkstanzfest in Glasing (Burgenland, Österreich) zum 40 Jahr-Jubiläum der dortigen Volkstanzgruppe

Am Donnerstag 2. August um 6.30 Uhr holt uns in Muttenz ein moderner Bus ab; er ist sogar mit einer Aufhängestange für die Trachten ausgerüstet. Die Reise geht zügig voran, der gefürchtete Stau in Zürich bleibt aus. Nach einem Kaffeehalt bei St. Margarethen fahren wir durch den Arlbergtunnel ins Tirol und weiter ins Salzburgerland. Am frühen Nachmittag treffen wir in Abtenau, unserem Übernachtungsort, ein. Hei, wie grün hier alles ist! Wir sind im Wellnsshotel Moisl im Nebengebäude einquartiert, alle im gleichen Stockwerk. Bald strecken alle die Köpfe aus den Balkonen. Dann nehmen wir den Wellnessbereich in Beschlag; es wird geduscht, geschwommen, geschwitzt und geplanscht.

Am 3. August geht die Reise weiter. Unser Chauffeur fährt extra „Hindenumme-Wägli“, damit wir das Salzkammergut geniessen können: stotzige Berge, saftige Matten, viel Blumenschmuck an den Häusern. Wir fahren dem Hallstättersee entlang, durch Hallstatt. Die Berge werden niedriger, wir fahren Richtung Graz. Was leuchtet da so gelb aus den Feldern? Es sind Kürbisse, aus denen Kürbiskernöl gewonnen wird. Erste Wegweiser nach Ungarn treten auf; wir sind im Burgenland, nahe der ungarischen Grenze. Ein Hügel mit Burg und Glockenturm erscheint, wir erreichen Güssing. Und Glasing, unser Ziel, ist Güssing eingemeindet. Die Landwirtschaftliche Fachschule Güssing, unser „Hotel“ für 2 Nächte, ist bald gefunden. Es bleibt noch etwas Zeit, nebenan im Bauernladen zu schnuppern. Dann sind wir zur Begrüssungsparty in Glasing im Festzelt neben der Kirche eingeladen. Die Volkstänzer sind voll im Einsatz, sie bewirten uns fürstlich. Köbi spielt Alphorn, das kennen die Glasinger nicht. Sodann spielen unsere „Wartebärgler“ zum Tanz auf, einfache Tänze. Wir schnappen uns Glasinger, die nach anfänglichem Zögern begeistert mitmachen. Bald tanzen wir auch gemeinsam den ersten Schweizer Tanz (Mia Marusa).

4. August: Nach dem Frühstück werden die Tänze im Hof nochmals geübt. Leider gibt’s schon eine Umstellung, Marlies ist im Bad ausgerutscht und kann nicht mehr mittanzen. Jetzt heisst es, in die Tracht stürzen, auch unser Chauffeur erscheint in einer T-Shirt Tracht. Um 11 Uhr ist auf dem Hauptplatz in Güssing der erste Auftritt. Er klappt trotz hochsommerlichen Temperaturen (37 Grad) bestens. Am Nachmittag folgt ein Ausflug auf die Burg Güssing, gefolgt von einem spontan von unseren beiden super Betreuerinnen Elke (Tanzleiterin) und Pia organisierten Abstecher ins Weinbaugebiet Heiligenbrunn mit seinen strohgedeckten Kellerhäusern. Wir machen Bekanntschaft mit dem Uhudler, einem Wein aus resistenten Trauben, der vorzüglich schmeckt.

Am Sonntag 5. August besammeln wir uns mit allen anderen Aktiven vor dem Restaurant Hirschen zum „Umzug“, dem Einzug zur Messe im Festzelt. Köbi verkürzt uns die Wartezeit mit seinem Alphornspiel und Wilma versucht sich als Fahnenschwingerin, kein einfaches Unterfangen. Nach der Messe geht das Fest, das übrigens jedes Jahr stattfindet, erst richtig los. Die Glasinger präsentieren stolz ihre neue Tracht mit einem neuen Tanz, extra geschrieben fürs 40 Jahr-Jubiläum. Süss die stattliche Kindertanzgruppe; die jüngste Tänzerin ist gerademal 2 ½ Jahre alt und ihr grosser Bruder muss zum Teil knien, um mit ihr tanzen zu können. Schuhplattler aus der Steiermark zeigen mit Langbänken eine tolle Show. Unser Auftritt in 2 Blöcken gelingt gut. Auch das speziell einstudierte Jodellied „Dini Seel ä chli la bambälä la“ gefällt den Leuten. Nochmals ein feines Nachtessen, sogar mit Kaiserschmarrn, ein Tänzchen mit allen Anwesenden, ein letzter Umdrunk. Dann müssen wir uns verabschieden. Alle im Festzelt winken uns zu und wünschen gute Reise. Als Fremde sind wir gekommen, als Freunde verabschieden wir uns von den Glasinger Volkstanzleuten. Ein kurzer Tenue-Wechsel und wir fahren durch die Nacht zurück nach Muttenz, im Gepäck viele schöne Erinnerungen an diese wunderschöne Reise.

Die Vorfreude auf ein Wiedersehen beginnt bereits zu wachsen – im August 2019 folgt der Gegenbesuch.

Vreni Kuntner
Fotos Andrea und Ruedy Weber, Christian Honegger (Chauffeur)