Berichte

07.01.2019 Trachtenvereinigung

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Neujahrsempfang in Freiburg im Breisgau

Wie schon seit rund 40 Jahren war auch 2019 die Kantonale Trachtenvereinigung Baselland, neben dem Trachtenverband Basel-Stadt und einer Vertretung des Elsasses, als „Nachbar-Trachtenleute“ an die traditionellen Neujahrsbesuche in Freiburg eingeladen. Die diesjährige Delegation stand unter der Leitung von Marianne Hauswirth, begleitet von Ruedy Weber, Willi Häfelfinger und Ruedi Zulliger.

Für den Schreibenden war es, wenn ich richtig gezählt habe, der vierte Besuch dieses Anlasses. Anstatt den Tagesablauf zu beschreiben- dies kann in früheren Berichten nachgelesen werden (z.B. 2016 und 2015) - möchte ich einige ganz persönliche Eindrücke festhalten.

1. Der Ablauf hat sich über die Jahre nur in einem Punkt geändert. Der Besuch der kirchlichen Repräsentanten wird nicht mehr getrennt nach Religion (reformiert /katholisch) vorgenommen, sondern ist zusammengelegt und fand im für mich unbekannten Gebäude der Domsingschule am Münsterplatz statt. Die Ökumene hat sich durchgesetzt und auch der Segen zum Abschluss wurde vom Erzbischof und der Prälatin gemeinsam erteilt.

2. Ansprachen sind nicht jedermanns Stärke. Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer traf mit ihren Worten jedoch genau das, was viele Menschen in der heutigen unruhigen Zeit beschäftigt. „Mitgestalten, anstatt nur dagegenzuhalten, ich glaube, das sollte eine maßgebliche Devise für uns alle im neuen Jahr sein“. Es treibe sie sehr um, wie sich in Teilen der Bevölkerung zunehmend eine Haltung breit mache, die vom Staat, der Politik und der Verwaltung ein „Rundum Sorglos Paket“ fordere, ohne konkrete Vorschläge zu machen, wie das gehen kann, ohne die eigene Verantwortung wahrzunehmen. Man müsse sich immer der Frage stellen, was ein Staat leisten kann und soll und welche Rolle und Verantwortung jeder einzelne habe. „Auch die Verwaltung muss heute unter großem zeitlichem Druck, unwägbaren Rahmenbedingungen und einer zunehmend kritischen Öffentlichkeit ihre Aufgaben bewältigen. Die Verwaltung steht viel mehr im Fokus als noch vor einigen Jahren und wir spüren immer wieder eine große Politikverdrossenheit, auch eine Art Verwaltungsverdrossenheit, die uns entgegenschlägt.“ Als Vorbilder für ein aktives Mitgestalten nannte die Regierungspräsidentin die ehrenamtlich Engagierten in den Vereinen. Abschließend forderte sie ihre Gäste auf, im neuen Jahr Botschafterinnen und Botschafter für ein faires Miteinander und für einen wertschätzenden Umgang auch mit denen zu sein, deren Meinung man inhaltlich nicht teile. (Zitate aus der Pressemitteilung). Langanhaltender starker Applaus zeigte, dass die Rednerin den Nerv vieler getroffen hatte.

3. Am Ende eines jeden der 3 Besuche (Regierungspräsidentin, Kirche, Landrat) wird, untermauert vom Spiel der Trachtenkapelle, das Badener Lied gesungen. Man spürt dabei die gleiche Inbrunst wie wenn wir unser Baselbieterlied singen. Ärgerlich nur, dass wir einen Spickzettel für den Text nicht dabei hatten…

Unser Baselbieter Geschenk bestand aus einer Flasche General Guisan Kirsch und mit Schokolade übergossener Birnen von Hochstammbäumen. Marianne hatte für jede der 3 Geschenkübergaben je ein spezielles Gedicht vorbereitet und die 3 Mannen überreichten die Geschenke. Es war ein friedlicher, stimmungsvoller Tag, den wir erleben durften. Mit dem 7 Uhr Zug fuhren wir morgens in Basel los, auch mit dem 7 Uhr Zug abends wieder zurück.

Bilderfolge: Morgenkaffee im Treffpunkt Kolpinghaus, Besammlung zum Abmarsch, Trachten von Gutach (Schwarzwald) mit dem Bollenhut, im Regierungsgebäude (Basler Hof), beim Erzbischof und der Prälatin, Leiter der Elsässer Delegation bringt mit seinen Witzen beide Kirchenvertreter zum Lachen, Abmarsch auf dem Münsterplatz, im Landratssaal, Bürgerwehren machen ebenfalls mit, die abschliessende Nudelsuppe schmeckt immer noch köstlich.

REW
Bilder: Diverse Teilnehmende