Berichte

02.05.2010 TG Muttenz

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Maisingen und -Tanzen

Bericht des Muttenzer Anzeiger vom 7. Mai

"Die garstige Witterung zwingt die Trachtengruppe «an Schärme»"

Erstmals seit Jahren konnte der Anlass rund um den Maibaum nicht im Freien stattfinden. Er wurde stattdessen ins Mittenza verlegt.

Traditionell wird unter dem Maibaum (den in Muttenz die Bürgergemeinde stiftet) der Frühling begrüsst. Nässe und Kälte veranlassten die Trachtengruppe am letzten Sonntag indes, das Tanzen und Singen in den Wartenbergsaal des Mittenza zu verlegen, wo üblicherweise das tänzerische «Aufwärmen» vor dem Auftritt im Freien stattfindet. «Wir mussten ein bisschen improvisieren», erklärte Präsident Samuel Benz in seiner Begrüssung – und freute sich darüber, dass die Schaulustigen sich dennoch in grosser Zahl einfanden.

Gute Akustik im Saal
«Holder Frühling, dich begrüssen Lerch’ und Nachtigall», hiess es im Text von «Frühlingsgruss», einem von vier Liedvorträgen der Singgruppe. Die wohltimbrierten Stimmen des Trachtenchors unter der Leitung von Andreas Domnick kamen im Saal eher noch besser zum Klingen als sonst auf dem luftigen Dorfplatz. Sängerin Helen Schwob durfte die Gratulationen von Samuel Benz zur 25-jährigen Mitgliedschaft entgegennehmen. Während dieser Zeit habe sie sich sowohl um die Muttenzer Trachtengruppe – unter anderem durch Mitarbeit im Vereinsvorstand – als auch auf kantonaler Ebene verdient gemacht, erläuterte der stolze Präsident.

Die Kinder überall dabei
Das diesjährige Programm bot vor allem den jungen Mitwirkenden der Kindertanzgruppe Muttenz-Birsfelden eine schöne Plattform, ihr Können altersgerecht vorzuführen. Drei Paare der Jüngsten zeigten den «Siibeschritt» und den Bündner Sägetanz «La reisgia». Die Fortgeschrittenen meisterten den Tessiner «Zoccolitanz» mit ausgelassenem Stampfen. Alle Kinder zusammen waren im «Zaubertanz» zu sehen, bewehrt mit bunten Papierwedeln.

Nach den absolvierten eigenen Programmpunkten war der Einsatz der Mädchen und Buben aber noch keineswegs beendet. Während das bewährte Begleitquartett der Ländlerkapelle Wartebärg für ein musikalisches Zwischenspiel sorgte, wuselten sie mit Körbchen umher, um dem Publikum feine Gutzi anzubieten. Und danach wurden sie auch in die meisten Darbietungen der Erwachsenen einbezogen – selbst bei den krönenden Bändertänzen durften sie eifrig «mitweben».

Die «Grossen» bewiesen ihrerseits bei der Bündner «Mazurka dalla tatta» und den Sissacher «Läckerli-Trabante», dass sie sich mit den beengten Platzverhältnissen im Wartenbergsaal gut zu arrangieren verstanden. Bei den «Bündner Maiteli» zeigte sich, dass sogar für die aus dem Publikum geholte Verstärkung noch genügend Raum war. Unter der Leitung von Andrea Weber, die alle Tanzdarbietungen dieses Vormittags als Regisseurin beaufsichtigte, marschierten, stampften und klatschten zwei grosse Tanzkreise umeinander. Die Choreografie gelang auf Anhieb und bereitete allen grosses Vergnügen. Danach stand fest: Der Frühling kann kommen – falls es ihm passt.

Reto Wehrli, Muttenzer Anzeiger
Fotos: Bruno Gschwind, TG Muttenz