Berichte

07.05.2011 Trachtenvereinigung

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Kulturleitbild Baselland - Trachtenvereinigung machte mit

Am 7. Mai fand in Liestal eine sogenannte Tagsatzung im Hinblick auf ein Kulturleitbild für unseren Kanton statt. Die Erarbeitung eines Kulturleitbildes ist ein Auftrag des Landrats an die Regierung. Zum Erhalt eines möglichst breiten Inputs organisierte der Kulturbeauftragte Niggi Ullrich zusammen mit Regierungsrat Urs Wüthrich eine sog. Tagsatzung. Eingeladen waren auch die Trachtenleute.

3 Mitglieder des Ausschusses - Sämi Benz, Myriam Girod und Ruedy Weber - sowie der Preesi der TG Sissach, Hanspeter Misteli, pilgerten am frühen Nachmittag nach Liestal. Von 13.30 - 14.30 war uns eine Lounge im Foyer des Hotels Engel zugeteilt, einerseits um die Volkskultur/Trachtenvereinigung vorzustellen, andererseits um unsere Meinung und Anliegen auszudrücken.

Kaum angekommen bat uns ein Reporter vom Regionaljournal Basel um ein Interview. Weiter ging’s mit einem live übertragenen Interview mit Radio X. Hauptbesucher der Lounge waren Medienvertreter, andere Kulturschaffende und Mitarbeiter der Verwaltung. Wir hatten auch Bildmaterial und einige Stichworte über die Volkskultur und die Trachtenvereinigung aufgehängt. Die Botschaft, die wir vermittelten, war relativ einfach: Volkskultur muss im Leitbild erwähnt werden, und zwar gleichberechtigt mit den andern Kultursparten.  

Johannes Schmid-Kunz als Kulturmanager in verschiedenen Funktionen (u.a. Geschäftsführer der STV) war ebenfalls anwesend und führte einen breiten Talk über Volkskultur, moderiert von Lukas Ott (Stadtrat von Liestal). Angesprochene Themen waren z.B. Identität und Abgrenzung, Rolle von Pro Helvetia, Bewahrung und Erneuerung, Finanzfragen. Seine 2 Grundanliegen zum Abschluss waren das Schaffen einer Ansprechstelle in den Verwaltungen für Volkskultur und das Verknüpfen von Kultur- und Bildungspolitik.

Um 19 Uhr war in einer Lounge auch noch Volkskultur live zu erleben. Es spielte die Kapelle Geschwister Weber aus Reigoldswil auf. Und unser Kantonalpräsident liess es sich nicht nehmen, mit einer ihm bekannten Landrätin, die in Tracht erschienen war, ein Tänzchen zu wagen.

Die grosse Überraschung dann am Montagmorgen in der BaZ: Im Regionalteil im ersten Artikel war nach der Einleitung zu lesen. „ ’Durchzogen’: Dieses Fazit hatten die Mannen der Baselbieter Trachtenvereinigung an der Tagsatzung vom Samstag bald gezogen. ‚Politiker und Medien hat es in Massen, aber leider kein Volk’, stellten sie fest. Dabei hätten die Trachtenträger der Allgemeinheit gerne mal gesagt, worunter sie zu leiden haben. Unter mangelnder Wertschätzung nämlich. ’Immer wieder werden wir mit Hudigäggeler in Zusammenhang gebracht’, sagte einer. ’Und manchmal ist sogar von Güllemusik die Rede’, ergänzte der Kollege. Güllemusik. Eine Frechheit. Aber leider typisch für das Baselbiet und überhaupt für die ganze Region, sagten die Mannen. Kein Vergleich zu andern Gegenden….“