Berichte

17.01.2009 TV Aesch

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D Tante Jutta vo Kalkutta - Heimat- und Theaterobe

Bericht des Wochenblatts für das Birseck und Dorneck vom 22. Januar: Geliebt - gehasst - gelogen

Mit dem Schwank „D Tante Jutta vo Kalkutta“ hat die Theatergruppe des Trachtenvereins Aesch im katholischen Pfarreiheim wie gewohnt bestens unterhalten.

Zur Einstimmung bringt der Trachtenchor unter der Leitung von Anita Schönenberger einige fröhliche Lieder zu Gehör. Vorhang auf, das Spiel beginnt: Der eingefleischte Junggeselle Hans Nägeli (brillant: Gerry Borer), von Beruf Jurist, steckt ständig in Geldnöten. Er hat von der Existenz der reichen Tante Jutta, in Kalkutta residierend, gehört. Und so macht er sich daran, mit erfundenen Familiengeschichten seine einzige Verwandte um finanzielle Zuschüsse zu bitten. Zunächst ist es die bevorstehende Hochzeit, welche ihren Preis hat, dann muss die teure Ausstattung des jungen Paares als Vorwand für einen Zuschuss herhalten, und ebenso clever erfindet Neffe Hans seinen kleinen Sohn. Dessen Ausbildung müsse finanziell gesichert sein, schreibt er der Tante. Jedes Mal trifft aufgrund der Bittschrift ein Check bei Nägeli ein. Aber ohalätz: Eines nicht so schönen Tages bleibt das Geld aus. Stattdessen kreuzt die resolute und vermögende Tante (Karin Buchwalder) beim schlitzohrigen Juristen auf.

Verwandte, die keine sind
Und jetzt beginnt die Tragikomödie: In seiner Verzweiflung befiehlt Nägeli seinem Freund Emil, einem gescheiterten Schauspieler (Roger Graf in Hochform), als Gattin zu agieren. Dieser mutiert zu einer Frau, in einen engen Rock gezwängt, mit langmähniger Perücke und auf Highheels stolzierend. Was zunächst nur Jux war, wird Realität, denn Jutta aus Kalkutta trifft auf die vermeintliche Hausherrin Nägeli (Emil), die sich inzwischen Evchen nennt und die Stimme um einige Dezibel hochgeschraubt hat.

Herrliche Slapsticks und Tempo
Nägeli und Evchen mimen gekonnt das traute Paar, Hilda, Adoptivtochter von Jutta, soll jedoch mit Nägeli verkuppelt werden. Evchen ihrerseits wird von Jutta eines besseren belehrt und kehrt dem Weibsein abrupt den Rücken, es geht ihm/ihr alles ganz einfach fürchterlich auf die Nerven. Und schon ist seine Ex-Freundin Mizzi (Corinne Marty) wieder hoch im Kurs. Ein Ganove (Hans Lehmann) bezirzt Jutta, die rabiate Tierärztin Brülisauer (Christa Jörg), Polizist Rüegg und Nägelis ebenfalls geldgieriger Butler Ferdinand machen munter in der Schmierenkomödie mit. Es wird gelogen, gelitten, gehasst, geliebt, geflucht, gesoffen und geflirtet. Und logischerweise stellt sich das Happy End ein.

In der Regie von Rosemarie Studer und dank der Unterstützung einer versierten Technikcrew geht der Schwank rasant über die Bühne. Die Zuschauer haben ihren Spass und die Serviceleute des Trachtenvereins alle Hände voll zu tun.

Bericht und drittletztes Foto von Regina Erb, WochenBlatt für das Birseck und Dorneck.
Text zu diesem Foto: Zur Sache: Der ausgerastete Anwalt Nägeli wird für die (tier-)ärztliche Behandlung von der „Familie“ im Zaun gehalten. Die übrigen Bilder sind vom TV Aesch. Weitere befinden sich unter www.trachtenvereinaesch.ch

Der Anlass fand insgesamt viermal statt – am 17., 18., 24. und 25. Januar.