Berichte

19.01.2008 TV Aesch

|   Berichte 2008

Au das no! - Heimat- und Theaterobe

Bericht des Wochenblatts für das Birseck und Dorneck vom 24. Januar

Temporeiche Komödie

Die Dorfbühni Aesch spielte im katholischen Pfarreiheim die Komödie „Au das no!“. Der Heimat- und Theaterobe des Trachtenvereins stiess beim Publikum auf grosse Begeisterung.

Der Pfarreisaal war am vergangenen Samstag bis auf den letzten Platz besetzt. Unter der Leitung der jungen Dirigentin Anita Schönenberger sang zuerst der Trachtenchor vier heimatliche Lieder. Dann öffnete sich der Vorhang für die Komödie „Au das no!“ von Ronny Sunters, ein typisches Verwechslungsstück mit Lachpotential. Das Ehepaar Feller hat im Tessin ein Hotel gekauft, das sich als feuchte Bauruine herausstellt. Der ehebrecherische, rücksichtslose Immobilienmakler Martin Schock macht auf Zimmer 9 einen Geschäftsabschluss in die eigene Tasche. Aus Platzmangel wird Zimmer 9 doppelt vermietet. Martin Nägeli, der zwischen Liebe und Kloster hin- und hergerissen ist, benützt das Bad ebenso wie seine nichtsahnende Freundin Annemarie, die eigentlich die Tochter des Chefs von Schock ist. Und immer wieder ruft die Frau von Schock an, die langsam misstrauisch wird. Als sie ihren Mann mit einer wildfremden Frau im Bett ertappt, steuern die Turbulenzen auf ihr letztlich glückliches Ende zu. Der betrügerische Schock wird von seinem Chef Keusch entlarvt, Annemarie und Martin bekommen sich und das Hotel kann dank Keusch saniert werden.  

Kompliment vom Profi
Eine solche Verwechslungskomödie effektvoll zu inszenieren, ist gar nicht so einfach. Rosmarie Studer, die selbst eine Rolle spielte, leistete die Regiearbeit mit Bravour. Es gab – kleine Textunsicherheiten ausgenommen – keine Hänger. Das Stück blieb stets temporeich, die Pointen sassen und auch die anzüglichen Stellen wirkten nie peinlich. Hans Lehmann spielte den schlitzohrigen Immobilienhändler mit Hang zu fremden Röcken überzeugend und brachte mit seinem Ostschweizer Dialekt Farbe ins Spiel. Nicole Jörg erwies sich als ideale Besetzung für die resolute Annemarie Keusch, und Roger Graf als ihr leicht trotteliger Freund Martin sorgte für viele Lacher. Christa Jörg als Schwester Margrit aus dem Kloster Maria Hilf rief ebenso Heiterkeit hervor wie Karin Buchwalder, die als Putzfrau Maria Presto dem Stück die nötige Portion Italianità verpasste. Zum eigentlichen Publikumsliebling aber avancierte Ralph Marti als forscher Portier Alberto Cavallo, der sich nicht nur nassspritzen, sondern am Ende auch noch fast in die Luft sprengen musste. Sein italienisch gefärbter Dialekt und seine Bühnenpräsenz liessen ihn zum leibhaftigen „running gag“ des Abends werden. Im Publikum sass auch der Volksschauspieler Eugen Urfer, der schon mit Alfred Rasser auf der Bühne gestanden hatte. Er zeigte sich begeistert: „Ich finde die Aufführung hervorragend, auch was die Regie betrifft.“ Langer Applaus.

Bericht und Foto von Thomas Brunnschweiler, WochenBlatt für das Birseck und Dorneck.
Text zum Foto: Schwester Margrit (Christa Jörg) hält Annemarie Keusch (Nicole Jörg) irrtümlicherweise für eine Dame von der andern Fakultät.

Weitere Bilder befinden sich unter www.trachtenvereinaesch.ch 

Der Anlass fand insgesamt viermal statt – am 12., 13., 19. und 20. Januar.