Berichte

15.01.2011 TV Aesch

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Reini Närvesach - Heimat- und Theaterobe

Bericht des Wochenblatts für das Birseck und Dorneck vom 20. Januar:
«Reini Närvesach» beansprucht Nerven und Lachmuskeln der Zuschauer

Wir befinden uns im heimischen Ambiente von Stefan und Madelaine Schmid. Gleich zu Beginn stürzt Madelaine, weil sie stolpert. Und auch finanziell stehts schlecht. Deshalb muss Madelaine arbeiten gehen, denn die Einkünfte des erfolglosen Schriftstellers Stefan sind gleich null. Das gibt Zoff, natürlich, denn unzufrieden, wie sie ist, beginnt Madelaine zu zickeln und zu nörgeln (sehr realistisch das Spiel von Katja Widrig). In diesem Augenblick taucht Harry Wächter auf (Gerry Borer wirkt charmant und weltmännisch) und verkündet, dass ein Verleger an der Frankfurter Buchmesse sich für Stefans neustes Buch interessiert, weshalb eine Fahrt nach Deutschland unumgänglich sei. In der Freude über diese Nachricht zeigt nun Stefan (Roger Graf mit komischem Talent) sein wahres Gesicht: Er spielt auf der Schnuuregige einen Blues, telefoniert imaginär mit Günter Grass und macht Kapriolen, dass es eine Freude ist. Eine Freude ist es auch, wie die jungen Eheleute sich versöhnen, denn Erfolg macht sexy.

Feine Regie- und Schauspielerleistung
Weniger sexy ist das Eheverhältnis von Stefans Eltern. Margot (Christa Jörg als wahres Reibeisen) und Adi (Hans Lehmann köstlich sarkastisch) kommen meist im falschen Moment zu Besuch. So auch die Tante Käthi aus Amerika (Karin Buchwalder mit eindrücklicher Bühnenpräsenz) und nach und nach die Putzfrau Paula (Sibylle Emmenegger mit grossem Berufsstolz), der leicht behinderte Lumi von der Tankstelle nebenan (zum ersten Mal dabei und souverän Willi Hofmeier), die Hauswartin Lena (praktisch und bodenständig Monique Stalder) und der unbeliebteste Gast, der Pfändungsbeamte Anton Meier (Ralph Marti entpuppt sich als richtiger Festbruder).
Was nun mit diesem Personal auf der Bühne abgeht, wer mit wem verwechselt, was alles falsch verstanden und noch falscher weitererzählt wird – das geht dem Zuschauer wirklich an die Nerven. Am liebsten möchte man eingreifen, für Ordnung sorgen und die Missverständnisse aufklären. Bei all diesem Durcheinander, den witzigen Dialogen, den sich jagenden Auf- und Abtritten an den richtigen Strippen gezogen und dadurch Tempo und Situationskomik auf die Bühne gebracht zu haben, ist das grosse Verdienst von Regisseurin Rosmarie Studer, die einmal mehr das richtige Gespür für die Stückwahl und die Rollenverteilung gezeigt hat.
Der ganze vergnügliche Theaterabend geht natürlich mit einem Happy End der überraschenden Art zu Ende....

Edmondo Savoldelli

Eröffnet wurde der Anlass mit schönen Liedern des Trachtenchors unter der Leitung von Anita Schönenberger, die das letzte Stück mit ihrer vollen Solostimme schmückte. Der Anlass fand viermal im ausverkauften Saal des katholischen Pfarreiheims statt, wobei an den beiden Samstagabenden „Dr Fährima“ (Willi Hofmeier) als Ausklang zum Tanz aufspielte, was auch eifrig genutzt wurde.


Erstes Foto Wochenblatt (Edmondo Savoldelli): Verwirrung komplett: (v.l. Margot (Christa Jörg), Madelaine (Katja Widrig), Tante Käthi (Karin Buchwalder), Pfändungsbeamter Anton Meier (Ralph Marti) und Adi (Hans Lehmann).

Weitere Fotos von Martin und Rosmarie Studer, Aesch