Liestaler Tanzbegeisterte im Bündnerland

m Morgen des Auffahrtstags traf sich ein kleines Grüpplein besonders tanzfreudiger Trachtenleute der Ortsgruppe Liestal am Bahnhof Liestal mit dem Ziel, am Auffahrtstanzen in Pany teilzunehmen. Dank guter Zugverbindungen fuhr das Postauto keine drei Stunden später von Küblis im Prättigau hinauf nach Pany, vorbei an herrlich blühenden Blumenwiesen zur Poststation Pany Schulhaus. Der Wettergott war uns den ganzen Nachmittag gut gesinnt Die manchmal verdächtig dunklen Wolken schützten uns vor unangenehmer Sonnenhitze, verschonten uns jedoch vor dem ungebetenen Nass. Der Schulhausplatz, der eine einmalige Tanzbühne im Freien darstellt, bot eine besonders hübsche Kulisse mit dem Blick hinab ins Prättigau und hinauf zu den umliegenden Bergen. Zu den Klängen einer Bündnerkapelle wurde in verschiedenen Blöcken getanzt. Natürlich standen vor allem bekannte Bündnertänze auf dem Programm. Doch aufgepasst, der Schein kann trügen! Nicht alles, was dem Namen nach bündnerisch tönt, hat seinen Ursprung im Dreibündenkanton. „Miar wai luega“ ist keine Bündner-, sondern eine in allen Belangen Baselbietermazurka mit dem Originaltitel „Mir wei luege“, komponiert von Urs Mangold und choreographiert von Marianne Imhof. Dass die Bündner diese Perle einer Mazurka nur allzu gerne ihrem Kanton zuschreiben möchten, ist uns mehr als verständlich. Während der Pausen konnte man sich mit Wurst vom Grill, Kuchen oder anderen Köstlichkeiten stärken oder sich an den Darbietungen der Kindertanzgruppe erfreuen. Gegen Abend, am Ende des Tanznachmittags, zeigte sich, dass der Tatendrang diverser Junggebliebener noch lange nicht gestillt war. Kurzerhand wurde man sich einig, an der higa (Handels-, Industrie- und Gewerbeausstellung) in Chur weiterzumachen. Natürlich war auch das Liestalergrüpplein dabei. Zu den Klängen der Kapelle Via Mala führten die Bündnerfreunde, verstärkt mit uns Baselbietern, dem begeisterten Publikum ein paar Trachtentänze vor. Leider zwang uns Liestaler die letzte mögliche Zugverbindung ab Chur den Tanzplausch an der higa vor den Bündnerfreunden abzubrechen.

Werner Amati